Die Grundschulsanierung droht zu einem Faß ohne Boden zu werden!

Und die größten Fraktionen blockieren sich gegenseitig.

Die Diskussion um den Bürgerentscheid zum Erhalt der beiden Schulstandorte in Hellenthal und Reifferscheid dürfte allen in guter Erinnerung sein. Schon damals wurde unter anderem von der FDP-Fraktion auf die Folgen hingewiesen. Ein verbessertes Bildungs- und Betreuungsangebot wurde hier von der FDP bei einem Standort gesehen. Ebenso wurde befürchtet, dass die Sanierungen der beiden Grundschulstandorte mehr an Kosten verursachen würden, als wenn man sich für einen Standort entschieden hätte.

"Bei der Grundschule Hellenthal ist die Sanierung so gut wie abgeschlossen. Die Kosten lagen
aufgrund der während der Bauzeit aufgefundenen Mängel und zusätzlicher Arbeiten weit über dem vorgesehenen Rahmen."

Nun wurde der Standort in Hellenthal saniert, bzw. die letzten Arbeiten laufen noch. Aber wer in bestehenden Gebäuden saniert, stößt immer wieder auf Gegebenheiten, die vorher nicht zu sehen waren und die dazu beitragen, dass die Kosten in Höhe schießen. Wurde noch zunächst von ca. 780.000,00 € ausgegangen, so wurde der Ausschuss für Bildung, Soziales und Jugend am 05. Mai 2022 darüber informiert, dass die Kosten inzwischen durch diese nicht vorhergesehenen Mängel und weitere Arbeiten auf 1,9 Mio € angewachsen waren.

Aufgrund dieser Entwicklung und auch des Umstandes der Preisentwicklung auf dem Bausektor wurde seitens der Verwaltung darum gebeten, zu entscheiden, ob die Sanierung wie vorgesehen angegangen werden soll oder ob man sich für einen Neubau der Grundschule Reifferscheid entscheiden könne. Bei der Sanierung wurde bereits beim Bürgerentscheid von Kosten in Höhe von über 2 Mio. € ausgegangen. In der Ausschussitzung wurde durch die Verwaltung dargelegt, dass hier auch mit 4 Mio. € gerechnet werden muss.

Bei dieser Kernsanierung würde sich die Schule aber weiterhin in einem alten Gebäude befinden. Nach Ansicht von Peter Rauw in einem Gebäude, bei dem viele Unwägbarkeiten auftreten können, eine Barierefreiheit nicht zu gewährleisten ist und der Platzmangel schon vorprogrammiert ist.

In den kommenden Jahren ist auch von einer steigenden Schülerzahl auszugehen, die untergebracht werden müssen. Dazu müssen ebenfalls Kinder von Flüchtlingen mit beschult werden. Zusätzlich ist davon auszugehen, dass der Bedarf für eine offene Ganztagsbetreuung mehr nachgefragt wird.  Eigentlich alles Punkte, die dafür sprechen, sich auch für einen Neubau der Grundschule Reifferscheid auszusprechen.

Das Ansinnen der größten Frakton hier nochmals  weitere Kostenberechnungen vorzunehmen, um entscheiden zu können, ob man einen Neubau mittragen würde oder doch für eine Sanierung ist, ist zwar nachvollziehbar, aber wer detailiierte Berechnungen fordert, müsste Planungsaufträge in sechsstelliger Höhe aufwenden, Geld, dass eigentlich schon für die Baumaßnahme aufgewendet werden müsste.

Seitens der FDP-Fraktion liegt der Eindruck einer Blockadehaltung der CDU-Fraktion im Gemeinderat vor. Dass die zweitgrößte Fraktion, die SPD sich nun auch verweigert, da sie befürchtet, von der CDU wieder an den Pranger gestellt zu werden, macht die Sache nicht besser.

Zu befürchten ist, dass wenn die politischen Gremien nicht zu vernünftigen Beschlüssen zum Wohle der Schüler der Gemeinde Hellenthal kommen, dass die Wanderung zu den benachbarten Schulen weiter zunehmen wird und der Standort in Reifferscheid sich dann eines Tages selbst mangels Schülerzahlen erledigt hat.


"Bei der Grundschule Hellenthal ist die Sanierung so gut wie abgeschlossen. Die Kosten lagen aufgrund der während der Bauzeitaufgefundenen Mängel und zusätzlicher Arbeiten weit über dem vorgesehenen Rahmen."

 

 


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